Nirvana – Classic Albums: Nevermind

Unbestritten, daß Kurt Cobain brillante Songs schrieb, daß Nirvana den guten alten Rock’n’Roll in widriger Zeit vor dem Exitus retteten und daß NEVERMIND eines der wichtigsten Alben der Popgeschichte ist. Unbestritten aber auch, daß Genialität und Tragik sich selten so innig umarmten wie bei diesem Album. „Wir hatten keine Karrierepläne“, erzählt Dave Grohl, „wir wollten einfach nur spielen“. Das ist glaubhaft, denn selbst die Jungs von der Plattenfirma rechneten gerade mal mit 50.000 verkauften Exemplaren, vielleicht etwas mehr. Daß es dann doch ein Millionenseller wurde, ist einerseits beruhigend, belegt es doch, daß nicht nur von superschlauen Produzenten industriell gefertigte Konfektionsware auf dem Markt bestehen kann. Andererseits liegt im überraschenden Erfolg des Werks auch die Tragik dieser Band, insbesondere die von Kurt Cobain. „Nur spielen wollen“ ist eben nicht genug, wenn einen die ausgehungerten Medien mal eben zum „Sprachrohr einer Generation“ ausrufen. Die Folgen sind bekannt, CLASSIC ALBUMS: NEVERMIND gewährt – wie bereits andere Folgen dieser Reihe – interessante Einblicke in Produktion, Zeitgeist und das szenische Umfeld. Produzent Butch Vig kommt zu Wort, Dave Grohl, Krist Novoselic, Thurston Moore von Sonic Youth und so ziemlich jeder, der mit dem Album was zu tun hatte. Man wird Zeuge der ersten, ruppigen Live-Performance von „Smells Like Teen Spirit“. erfährt, wie das gleichnamige Video gedreht wurde, dazu gibt’s jede Menge Anekdoten und Kommentare aus berufenen Mündern. Gute Sache.

VÖ: 26.04.

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