Yo La Tengo – Prisoners Of Love

Hoboken, New Jersey, gesichtslose Suburb auf der „falschen“ Seite des Hudson Rivers mit Blick auf die glitzernde Skyline Manhattans, setzte musikalisch zwei wichtige Marken: Frank Sinatra und Yo La Tengo. Doch im Gegensatz zur Las-Vegas-Legende sind Yo La Tengo quicklebendig, und ihr mittlerweile 20jähriges Wirken wird nun mit einer Zweifach-/Dreifach-CD gewürdigt. Der Doppel-Silberling faßt 26 der besten Songs der Indie-Institution zusammen, während die Bonus-CD 16 seltene und unveröffentlichte Stücke des Trios Georgia Hubley, Ira Kaplan und James McNew zusammenträgt. Das alles feiert den Gegensatz von zerbrechlich-romantischen Gitarren-Balladen und verzerrt-feedbackigen Lärmgewittern. Yo La Tengo spielen wunderbare Songs, die sich dem Hörer in die Seele brennen. Daß des Verfassers persönlicher Favorit „Speeding Motorcycle“ fehlt, kann diesen Helden des Schräg-Schönen nicht wirklich übelgenommen werden, denn nach dem kompletten Durchhören von PRISONERS OF LOVE bleibt sowieso nichts anderes übrig, als das Gesamtwerk der Band zu erwerben. Und dann merkt man, daß Yo La Tengo Frank Sinatra auf ihre Art ebenbürtig ist.

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