South San Gabriel – The Carlton Chronicles: Not Until The Operation’s Through
Er liebe es, bekannte einst Bob Seger (die Älteren werden sich erinnern) metaphorisch, aus zwei Colts gleichzeitig zu feuern. Deshalb sei er mit zwei Bands zugange: mit seiner eigenen Silver Bullet Band und mit der Muscle Shoals Rhythm Section. It’s the chemistry, y’know. Nun ist von Mr. Seger abseits der sehr unerträglichen „Classic Rock“-Radiosender kaum noch etwas zu hören. Aber seine Methode wird weiter gepflegt, etwa von Will Johnson. Der hat ebenfalls zwei Gruppen [und, als wäre das noch nicht genug, auch noch ein Soloprojekt] am Laufen. Centromatic ist für den – naja – „Bombastrock“ zuständig, für die farbenprächtigen Klangpanoramen, während South San Gabriel einem eher kargen, schwarzweißen, gleichsam halluzinatorischen Folkrock frönt, THE CHARLTON CHRONICLES: NOT UN-TIL THE OPERATIONS THROUGH ist das mittlerweile dritte Werk dieses losen Kollektivs, und es ist ein sanft mäanderndes, jenseits von Raum und Zeit schwebendes Etwas geworden, mit neun in ihrer unterkühlten Brillanz Frösteln machenden Songs, die wiederum eine dreiteilige Suite bilden, ein episches Poem, das, wenn’s denn Bezüge sein sollen, bisweilen an Will Oldham, Sufjan Stevens, Smog und Neil Young. ca. ON THE BEACH. gemahnt. Hier werden die letzten Dinge verhandelt: Liebe. Haß. Schmerz. Tod. „I am six pound of dynamite“, singt Johnson. Und: „Things will change to my pleasure / And things will change to your blackest fears“. Du kannst davonlaufen, verstecken kannst du dich nicht.
VÖ: 25.4.
www.south-san-gabriel.com
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