Boom Bip – Blue Eyed In The Red Room

Die im letzten Jahr verstorbene BBC-DJ-Legende John Peel nannte ihn bereits im Jahre 2001 den „Captai’n Beefheart unserer Tage“.Treffender konnte und kann man Boom Bip nicht beschreiben, weil er beispielhaft für die Dekonstruktion von HipHop steht, wie sie radikaler kaum sein könnte. Bryan Hollon, auf diesen Namen hört der Mann eigentlich, läßt auf BLUE EYED IN THE RED ROOM HipHop nämlich weitgehend hinter sich. Boom Bip spielt mit Breakbeats, Klangflächen und verbaut abstrakte Sounds in seiner Produktion, fast wie auf einem Warp-Album. Wohlklang und verstörende Schrägheil, Elektronik und akustische Instrumente gehen eine überraschend stimmige Liaison ein. Daß der Hörer verwirrt, vielleicht gar verstört zurückbleibt, ist Boom Bip offensichtlich egal. BLUE EYED IN THE RED ROOM ist ein Album, das erkundet und erarbeitet werden will. Denn es ist immer für eine Überraschung gut. Wie etwa die. daß Gruff Rhys von den Super Furry Animals hier ebenso wie die New Yorker Singer-Songwriterin Nina Nastasia ihre Stimmen über Boom-Bip-Tracks legen. Erwarte das Unerwartete und genieße seine schief klingende Schönheit.

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