Eminem / Dr. Dre / Snoop Dogg :: Rap & Sexe – Who’s the King?
HipHop: gleich eine ganze Doppel-DVD mit 29 Clips der US-Branchen-Riesen. Leider in indiskutabler Qualität.
Eigentlich eine super Sache: die Videos der angesagtesten Rapperauf einer DVD. Quasi wie ein indirekter Battle, wer die größten Hits, die coolsten Clips und die originellsten Ideen hat. Schließlich scheint hier alles vertreten, was in jede gut sortierte Heimvideothek gehört: die gebündelten Eminem-Hits von „The Real Slim Shady“ bis „Lose Yourself“, von Doktor [„California Love“ und „Murder Was The Case“] und von Ober-Pimp Snoop die Gassenhauer „Thug Girl“ und „Bedtime Stories“. Nur: Das Ganze erhebt keinerlei umfassenden Anspruch. So fehlen sowohl bei Snoop wie auch bei Dre ausgerechnet die Hits der „Death Row“-Jahre („What’s My Name?“, „Gin & Juice“. „Nuthin‘ But A G’Thang“]. Was noch zu verschmerzen wäre, würde der Großteil der Clips nicht die Sound- und Bildgualität einer ausrangierten VHS-Kassette besitzen. Zudem gibt es nicht mal eine Menü-Übersicht oder ein Inhaltsverzeichnis, das den gezielten Konsum einzelner Clips ermöglicht. Ein technisches Desaster. Der Gipfel ist jedoch die Bonus-DVD unter dem Titel RAP & SEX, die ein schnieker „ab 18“-Sticker ziert. Dahinter verbirgt sich ein billiger Zusammenschnitt aus diversen amerikanischen TV-Dokumentationen zum Thema „Sex im HipHop“ – mit belanglosen Interviews, peinlicher Rahmenhandlung und jeder Menge wahllos aneinandergeschnittener Clips von Jay-Z, Nelly oder Fat Joe. In denen wimmelt es zwar vor Ärschen und Titten, trotzdem ist das Ganze in etwa so erotisch wie Angie Merkel in Reizwäsche [Das ist ja furchtbar! Anm. d. Red.]. Eine komplett hirnlose und sinnfreie Anhäufung von bunten Bildern, die man wirklich nicht schnell genug ausschalten kann. Da stellt sich dann schon die Frage, ob die beteiligten Künstler überhaupt von der Existenz dieses audio-visuellen Horrortrips wissen bzw. warum die zuständigen Plattenfirmen keine einstweilige Verfügung beantragen, um dem Grauen Einhalt zu gebieten. Bis dahin hilft eben nur die freiwillige Selbstkontrolle. Also: Finger weg von diesem Teil!
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