Bastro – Sing The Troubled Beast/Diablo Guapo, Antlers: Live 1991
Sternstunden der neueren US-Rockmusik, Folge 23. Wo jetzt anfangen, wo aufhören? Vielleicht bei einer Hardcorepopband namens Squirrel Bait (die Beteiligten waren jung, veröffentlichten auf dem Mitte der 8Oer besten Label des Landes, Homestead], die sich wieder auflöste und in zwei Winde verstreut wurde. Womit wir bei den Geschichten von Slint und Bastro wären. Gitarrist David Grubbs übernahm bei Bastro zusätzlich den Gesang, dazu kamen Clark Johnson und Drummer John McEntire, der einen anderen Strang dieser Saga um manische Musikanten tortspinnt bis zu Tortoise. Drag City wiederveröffentlicht mit DIABLO GUAPO/SING THE TROUBLED BEAST nun die ersten beiden Bastro-Alben von 1989 und 1990; zwei zum Preis von einer, kein Bonusschnickschnack. Garantiert nicht Grammy-verdächtig. Keine Hookline erinnert an den komisch stromlinigen Indie-Rock der 80er und frühen 90er. Bastro leben von der Kraft der Gitarren, die böse ins Songfleisch schneiden, die Band scheint das Wissen um eine neue Musik schon in sich zu tragen, siehe Post-Rock, siehe Loop-Ästhetik. [„The Sifter“, „Recidivist“] Das gleichzeitig veröffentlichte ANTLERS: LIVE 1991 (das war kurz vor der nächsten Entwicklungsstufe, Gastr Del Sol) ist ein schwierig Ding. Als müßten Bastro mit ihrer Live-Darbietung Existenz und Platten beglaubigen. Diese Musik ist mehrfach um sich selbst gewunden, beschreibt abenteuerliche Wege, sie stolpert manchmal über sich selbst und hält plötzlich an. Ob das deshalb eine schöne Platte ist, weiß ich nicht.
www.dragcity.com
Mehr News und Stories