65 Days Of Static – The Fall Of Math
Was alles so geht, wenn man nur will. In Sheffield lassen sich zum Beispiel Bands gründen, die ein stattliches Geröll aus den Steilwänden von HC-. Punk- und Heavy Rock und den kantigen Klippen aus Beats und Elektronik von Drum’n’Bass bis Industrial sprengen, unter dem verschüttet man dann umsonst darauf wartet, daß irgendein Emo-Hanserl lernen! befreit [und] all seinen Haß, seine Liebe oder sonstwas Kompromißloses in die Welt hinausbrüllt. Denn diese Band ist eine Instrumental-Band. Und dennoch stand sie Ende 2004, in allen möglichen britischen Newcomer-Charts auf vorderen Positionen. Was alles so geht, wenn man nur will. Da sollten auch die einschlägigen und vor allem einschlägig miesepetrigen und einschlägig innovationsfeindlichen New-Metal-, Crossover- und Metalcore-Millionäre aus den USA mal genauer hinhören. Denn tatsächlich lassen sich mit aus Maschinen und Riffbrettern gewonnener Musik tatsächlich Gefühle jenseits von blanker Dumpfheit erzeugen. Nicht, daß sich 65 Days Of Static hier ein Riesenexperiment draufschaffen, gar Unerhörtes in den Orkus blasen würden; gerade die Schichtmuster ihrer fast endtos stapelbaren Harmonien kommen einem durchweg vertraut vor. Aber ihre Musik ist doch episch, ehrgeizig und emphatisch genug, um all das hell zu überstrahlen, was im Streben nach bloßer Funktionalität = industrieller Reproduktion = größtmöglicher Absatzsteigerung in den vergangenen Jahren gleich zwei bis drei komplette Genres in Verruf gebracht hat.
VÖ:21.3.
www.65daysofstatic.com
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