Janove Ottesen – Francis‘ Lonely Nights

Hinfort sind sämtliche Gerätschaften aus musikfremden Bereichen, weggeräumt sind Pfannen, Töpfe, Autofelgen, Ölfässer und Baseballschläger. Womöglich hat Janove Ottesen, uns allen bisher wohlbekannt als Sänger der etwas anderen Großfamilie, den Kaizers aus Norwegen, den ganzen Krempel vorübergehend in einer Garage eingelagert – man weiß das ja nicht so genau. Vollkommen klar ist allerdings für den Moment: Janove Ottesen braucht den Kram gerade nicht, er will jetzt Singer/Songwriter sein. Werden. Schon geworden sein? Das wiederum weiß man dann erneut nicht so genau, wenn man FRANCIS‘ LONELY NIGHTS gehört hat. Klassisch und konventionell instrumentiert, gibt’s in keinem der zwölf Songs auch nur eine klitzekleine emotionale Nußecke, an der man nicht schon mal anderswo und – weit wichtiger – zumeist besser geknuspert hätte. Entwickelt „Go Tell Her“ noch einen bedrückenden Gefühlssog, so ist „Black And White Movie“ vor allern eins: bedrückend langweilig. Erwähnten wir schon, daß Janove Ottesen jetzt komplett auf Engtisch singt?! Was bedeutet: Man kann das, was er singt, alles im Booklet nachlesen und auch verstehen, und das gereicht dem Künstler längst nicht immer zum Vorteil. Es ist, und das beweist FRANCIS‘ LONELY NIGHTS schonungslos, bei weitem einfacher, zünftigen Radau mit einer großen Portion Remmidemmi zu machen, als eine Handvoll guter Songs zu schreiben. Nice try, Janove Ottesen. Aber: In der Form bitte wieder als Herr Kaizer vom gleichnamigen Orchester verkleiden.

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