Lunz – Reinterpretations

Lunz wird auf dem Grönland-Label veröffentlicht. Das Liebhaber-Ding von Grönemeyer. Der ist und bleibt Mensch und kommt, nachdem er nun schon langer seinen Talkshowtrauertourismus beendet hat, auch wieder parat mit sich selbst. Außerdem hat der Mann das Verdienst, das höchst interessante Werk von Neu! wieder für viele Ohren zugänglich gemacht zu haben. Und nun also: Lunz. Dahinter stecken Tim Story und Hans-Joachim Roedelius: der eine Amerikaner, der andere Deutscher, über 70 und mit einer Vita ausgestattet, die ein Sonderheft des ME füllen würde. Deshalb nur so viel: Story war Student beim Elektronikmeister Roedelius, eines – hoffentlich – sonnigen Tages gingen die beiden im österreichischen Lunz wandern, sahen Seen, grüßten Fuchs, Hase und Igel und waren hin und weg von Flora und Fauna. Und zwar nachhaltig, REINTERPRETATIONS ist nun die Klang- und Denkmalwerdung dieses Naturerlebnisses. Leise rieseln die Pianotupfer, schwer und nicht selten schwermütig schwirren die Synthies durch die Luft, und überhaupt sind die Originale der Herren Story und Roedelius – hübsch betitelt mit „Carnickel And Pocketboat“ oder .“Murmuring Mermaids“ – ein gesundes Substitut für Drogen jedweder Provenienz. Wir basteln eine Kette aus Bucheckern, umkränzen damit die CD und legen uns träumend ins Gras. Über die Remixe und Neuinterpretationen der zweiten CD legen wir hingegen ein paar Tannenzweige. Die Natur braucht keine Beats: sie gibt den Takt selber vor.

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