K-OS – Joyful Rebellion
Schon wenn man vier Stücke eines aktuellen Albums aus der Black Music durchgehört hat, ist man sich in der Regel über die Absichten des Musikers im Klaren. Viel Abwechslung oder große Überraschungen sind danach nicht mehr zu erwarten. Daß man bei Kheaven Brereton alias K-OS vor Eintönigkeiten aller Art sicher ist, zeigte schon sein Debüt EXIT, auf dem er mit verschiedenartigen Ideen um sich warf wie ein Basketballteam mit Korbschüssen. Auch im zweiten Anlauf vermeidet der Vielfaltspinsel aus Toronto alle Beschränkungen. Wenn er zwei bis drei Mal Reggae-Elemente andeutet, stellt das für ihn fast schon eine skandalöse Form der Wiederholung dar. Brereton hat den Vorteil, daß er sowohl rappen als auch singen kann. In „Man I Used To Be“ croont er wie ein Michael Jackson in seiner Glanzzeit. An anderen Stellen mimt er einen B-Boy, der ursprüngliche Werte des HipHop lobpreist. Zwischen diesen beiden Orientierungspunkten ist praktisch alles möglich: Akustische Latin-Sounds, Pop, ein Groove auf Kontrabaßbasis, Liebeslieder mit Andeutungen von orientalischen Streichern. All das geht. Und es funktioniert und endet nicht im Chaos. Man muß sich das wie bei einem Festival vorstellen, auf dem Ziggy Marley, Outkast, Ben Harper und Manu Chao gleichzeitig spielen. Man speichert die besten Momente von allen und erhält einen Querschnitt, wie ihn Brereton hier vorstellt.
VÖ:21.3.
www.k-osmusic.com
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