I Am Kloot – Gods And Monsters

Was für ein Name: John Harold Arnold Bramwell. Das klingt nach feinem Tuch, lässigem Dandytum und einer soliden Hochnäsigkeit, ist aber letztlich dann doch nur – wieso eigentlich „nur“? – der Mann, der uns als Songwriter und Sänger von I Am Kloot schon zwei feine Platten beschert hat, die zwischen sarkastischem Pop. zartem Folk und Rock mit nicht ganz so viel Roll zu verorten sind. Mit GODS AND MONSTERS servieren I Am Kloot ihre dritte Langspielplatte, und damit die schon vorab etwasvoluminöserdaherkommt, hat the artist formerly known as John Bromwell noch mal ganz genau in seinem Perso nachgeguckt. Und siehe da: Zwei Vornamen extra, und ratzfatz hat die dicke Hose, auf die der Musiker aus Manchester 50 gerne macht, noch größere Taschen. Und die werden, da können wir John Harold Arnold Bramwell für ansehen, mit feinen Songs gefüllt. Zwischen Melodien, Melodramatik und Melancholie denkt der Mann gar nicht daran, den Status des Suchenden aufzugeben;“.No Direction Home“ heißt das Lied, das genau davon fabelhaft erzählt. Wo ist zu Hause. Mama? ist und bleibt eine entscheidende Frage, und J. H. A. Bramwell hat keinen Feez, den Bescheidwisserzu spielen. Stattdessen fabriziert er Lieder, die auch Calexico auf ihrer Wüstenveranda hören würden – „Avenue Of Hope“ – und weiß, daß die Sterne leuchten; den Weg weisen sie nicht: „The Stars Look Familiar“. Und dann ist da mit „Strange Without You“ noch der Song, der davon kündet, daß man Augenblicke festhalten muß, solange man sie noch greifen kann. Nichts Neues von I Am Kloot also. Und gerade deshalb hört sich GODS AND MONSTERS außerordentlich gut an.

VÖ: 4.4.

www.iamkloot.com