Eat The Rich
Die Idee, die Ballade von Robin Hood in eine antikapitalistische Kannibalenkomödie umzudeuten, hat gewiss ihren Reiz. Was hätte man daraus nicht alles machen können.- Das düstere Endzeit-Ambiente der schwarzhumorigen Burleske DELICATESSEN von 1990 fällt einem dazu ein; weniger feingeistig, aber immerhin lustig, sind thematisch ähnliche Versuche des Monty-Python-Teams, die verglichen mit EAT THE RICH tatsächlich ausgesprochen subtil wirken. Und das will wirklich was heißen. Peter Richardsons 1987 gedrehter Film ist jedenfalls viel zu grell, die Gags sind zu vordergründig, um als wirklich amüsant durchzugehen. Da ist der enervierend tuntig synchronisierte Hauptdarsteller Alex, der als Kellner eines Nobellokals gefeuert wird, eine Art Klassenkampf beginnt und schließlich das Restaurant „Eat The Rieh“ eröffnet, in dem reiche Wichtigtuer mit schlechten Manieren ihresgleichen verspeisen, ohne es zu ahnen. Da ist der faschistische Innenminister, deran allem Schuld ist und seine Ehefrau mit der englischen Königin betrügt. Da ist ein dubioser Spion und sein wortkarger Helfer Spyder, dargestellt von Lemmy Kilmister, dessen Band Motörhead auch die Musik beisteuert. Die Handlung: absurd. Die Schauspieler: von Ausnahmen abgesehen bedauernswert. Die Dialoge: bestürzend platt. Ein infantiles Filmchen, das auch von Gastauftritten Jools Hollands, Paul McCartneys, Bill Wymans und Shane MacGowans nicht gerettet werden kann.
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