Townes van Zandt :: Rear View Mirror Vol. 2
Folk, Blues und Country: einer der größten amerikanischen Songwriter.
Höre ich von Ferne verzweifelte Rufe „Oh nein, nicht schon wieder eine Live-Platte von Townes van Zandt“? Keine Fledderei diesmal, kein acoustic Blue, kein far cry from dead. Sondern: ein Album, das nicht nur im Titel eine Fortsetzung des großartigen Longplayers mit Konzertaufnahmen aus dem Jahr 1979 verheißt, sondern dieses Versprechen auch einlöst. REAR VIEW MIRROR VOL. 2 enthält 21 Songs, die zwischen 1976 und 1979 bei US-Gigs aufgenommen wurden. Zehn Mal hören wir den – neben Hank Williams und Bob Dylan – größten amerikanischen Songwriter solo, ansonsten in Begleitung des Trios Danny Rowland [g], Owen Cody (Fiedel) und Jimmie Gray (bg) aufgekratzt in Bo Diddleys „Who Do You Love“ und dem Cajun-Feger „Jole Blon“, meist aber so melancholisch wie eh und je. Ein Getriebener eben, ein Poet, ein Solitär, einer, der sich oft in eine Hütte in den Bergen zurückzog und uns, wenn er mal in unsere Stadt kam, mit einem Sack voller schöner Lieder das Herz wärmte. Jenes Gefühl stellt sich wieder ein, wenn man „Loretta“ und „Tecumseh Valley“ und die anderen Kleinode aus Folk, Blues und Country hört. Dies ist ein Dokument des fahrenden Sängers in der Blüte seiner Jahre. Und man möchte weinen wie an dem Tag, als man erfuhr: Townes ist tot.
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