The Detroit Cobras – Mink Rat or Rabbit Life, Love & Leaving

Da rock’n’roll-feuerwerken sie also im Moment völliger Unwissenheit. Wer konnte vor ein paar Jahren schon ahnen, was The White Stripes einmal lostreten würden. Von Detroit City in die Welt und auf einer rotweißen Blueslinie wieder zurück. Von den Detroit Cobras, die es schon seit zehn Jahren gibt, die sich aufgelöst und noch einmal von vorne losgelegt haben, die im November 2004 mit BABY ihr erstes Album europaweit veröffentlichten, gibt es jetzt zwei Reissues (von 1998 und 2001) mit jeweils nur einer halben Stunde Spielzeit [und 13 bzw. 14 Tracks]. Was vielleicht die beste Entscheidung der Band war. Die Detroit Cobras sind eine Revivalband, als solche spielen sie ihre Lieblingsmusik mit der Hingabe von Fans, Garagen -Beatmusik im weitesten Sinne. Sie haben den Sound der Sixties mit einem Schleifstein geschärft, und die Sängerin kennt jede Lektion aus dem Rhythm’n’Blues-Lehrbuch. Gut gemacht, Rachel Nagy! Zwei Platten mit Rhythm’n’Blues’n’Soul’n’Trash und all dem Twist, den man noch in eine Hookline packt, nicht die Erfindung des Rades, nicht fein genug für eine Eintragung ins Geschichtsbuch des Rock. Und dann lauter Cover! Gottseidank machen sie nicht einfach die bekanntesten Soul-Hits der Dekade nach, sie stöbern, suchen und finden Ronnie Macks „Cry On , Ike And Tina Turners „Can‘ Miss Nothing“. Aber natürlich hört man diesen Platten auch an, warum die Detroit Cobras so lange nicht über den Status von lokalen Superstars hinauskommen konnten. Weil diese Art Retromusik eigentlich nichts will. Wie alle Pyrotechnik, laut, grell und schneller wieder aus dem Kopf, als die Polizei erlaubt [aber auf Partys gern gehört].

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