Secret Love – A View On Folk By Jazzanova & Resoul

Ganz offensichtlich geht es Jazzanova als musizierendes wie Musikaufnahmen durchmischendes Kollektiv darum, eine möglichst große Bandbreite zu zeigen. Es gelingt ihnen fast mühelos: Vorliegende Compilation widmen die Bertiner Geschmacksversicherer (unterstützt von DJ Resoul) dem Folk, dem Folk im Sinne von Jazzanova. Dem sind Elektronik und Groove (leichtfüßig, spielerisch] deshalb nie so ganz auszutreiben – und auch der Jazz nur schwerlich, der ist hier an Kontrabass, Flöte oder sonst was Schönem gerne handgespielt. Wo secret love tatsächlich Folk meint, kommt der aber auch stilistisch immer mit einem Hand-in-Hand-Partner daher. Meistens heißt der Pop. Beide bilden so ein Paar, das vor allem Ende der Sechziger in den USA. Mamas, Papas, Hippies, aber auch spätere Sonnenkinder des Acid Jazz wie der musikalischen Tagträumerei viele Freunde um sich scharen konnte. Nicola Kramer covert folgerichtig und hell leuchtend Joni Mitchells „Help Me“, A Hero wie mit dem Füllhorn arrangiert Minnie Rippertons „Les Fleur“. Mit Thief, einer Neuentdeckung des Sonar Kollektivs, den Superimposers, Burgtorf & Saval sowie der Beta Band halten sich drei Gäste an Vorgaben der Beach Boys; Ashley Slater und Marden Hill haben ihren Hazlewood gelernt. Dazwischen noch: Instrumentals, die das Hauptthema kaum weniger spielerisch nehmen; Folkswing und noch ein paar Schwebeteilchen mehr, die das Schicksal milde stimmen.

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