Fink – Bam Bam Bam
Woher habt ihr bloß die verknoteten Gitarren-Riffs und den coolen Rhythm’n’Blues-Hangover? Was ist eigentlich mit dem Loch in der Welt? Man könnte noch ein paar weitere Fragen stellen und darauf keine Antworten erhalten. Das sechste Album der Hamburger Band, die diesmal mit Unterstützung ihrer Kollegen Missouri (und hier und da von Knarf Rellöm und Richard von der Schulenburg) aufgenommen hat, stellt vergleichsweise seltsame Mischformen aus der neueren Soundforschung vor: Psychedelic-Hammond-Folk mit einer einzigen Textzeite, „Shake de Birds off de Tree“, dann ein Song, der fast wie der Greatest-Seventies-Hit „Popcorn“ (von Hot Butter) ploppt und von einem „Eismann“ handelt. Oder diese bluesige Big-Beat-Nummer, aus der’s immerzu ruft: „Vorbei, es ist vorbei“. Fink hatten sich ja aus den traditionellen Country- und Folk-Linien auf eine Popmusik zubewegt, in der Rhythmus als Leitelement aus den Sehnsuchtsmelodien aufgestiegen ist. Das Vorgängeralbum HAIKU Ambulanz war ein gewaltiger Sprung im Durchreiseprogramm von Fink. Man hat es ja oft, dass die Nachfolger von solchen Superplatten nicht ganz die Erwartungen erfüllen können. Weil sie sich im Verfeinern und Detailerneuern verlieren, und weil sie keinen Punkt setzen. Weil man die Songs schon zu kennen scheint. Ernsthafte Kritik mag an BAM BAM BAM kaum angebracht sein, und doch – irgendwas kommt hier nicht ganz zur Entfaltung. Bei Nils Koppruch sitzt jede Zeile, er singt sich seine Wirklichkeit und lässt die anderen und ihre Anmerkungen mit einem „na und?“ links liegen: „Manche sagen Kantriekram und andere Dudelei, von mir aus isses bloß Musik, ich misch‘ mich da nicht ein.“ Und wenn auf einem Album von Fink kein Kantriekram zu finden ist, dann auf diesem. Vielleicht haben wir’s aber auch nur überhört. Aber das sagt ja auch schon was.
VO: 28.2.
www.finkmusik.de
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