Doves – Some Cities :: Weich und weit und breit
Es ist noch kein Jahr her, da trudelte uns eine Promo-CD von Tears For Fears ins Haus. Die hatten sich wiedervereinigt, und das musikalische Resultat dieses Friedensschlusses klang gar nicht mal schlecht. Doch das Album ist nie veröffentlicht worden. Keine Ahnung, warum. Fragen Sie die Plattenfirmen, die heute eben nicht nur Groschen sondern auch Platten dreimal umdrehen, bevor sie sie ausgeben. Die Doves hingegen dürfen gerne veröffentlichen, was ihnen an Rock und Pop so einfällt- und ehrlich gesagt würden wir diesen Tauschhandel auch eingehen, wenn er denn angeboten werden würde: die Tears For Fears der 90er/00er gegen die Original-Tears-For-Fears. Zwar hat sich bei dem Trio aus Manchester der Beatles-Spleen noch lange nicht so festgesetzt wie beim Original, dafür klingen The Doves eben auch nicht so Sosgestrig. Gestrig pathetisch. Gestrig hymnisch usw. Obwohl: Es sind ja keinesfalls neuwertige Qualitäten, mit denen die Doves auf ihrem dritten Album wieder weich und weit und breit tönen. Die Gitarrengriffe liegen nahe beieinander, ständig denkt es einem „Da, Eagles!“, „Bernd Clüver!“ oder „Klar, Air!“ und sonst noch was – so wird kein Song zum richtigen Erlebnis. Auch soundtechnisch ist uns das alles irgendwo zwischen Jeff Lyne und Radiohead vorderen Entrückung (Glockenspiel, jenseitige Chöre, okaye Computer etc.) schon mal in die Ohren gelaufen. Indes: Die Sache liegt ein wenig wie beim jüngsten Album der Manie Street Preachers, welches der Schreiber dieser Zeilen selbst bei kritischer Hinterf ragung seiner Motive heute wohl auch nicht besser bewerten würde (drei Sternchen), aber bis heute immer wieder hört. Der Kopf sagt „och“ und „hm“, doch das Herz wird weit, SOME CITIES es bleibt zu Gute zu halten, dass es nicht so ganz eindeutig bis -dimensional ausgefallen ist wie U veblood von den Preachers. Und dann ist da ja auch noch der Song mit dem „Bing!“, ganz wunderschön: „Almost Forget Myself“.
VÖ.7.2.
www.doves.net
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