The Wailers – Burnin‘ – Deluxe Edition

Es war das zweite Album, das die Wailers für Chris Blackwells Island-Label einspielten. Und es erschien am 19. Oktober 1973. nur sechs Monate nach catch a fire. das die internationale Karriere der Band zünden sollte. In vielerlei Hinsicht aber wurde BURNIN‘ zum eigentlichen Startschuss für die Superstarkarriere des Robert Nesta Marley. Zunächst natürlich, weil Marleys langjährige Kumpanen Peter Tosh und Bunny Livingstone aka Wailer nach BURNIN‘ die Band verließen. Zu dominant war Marley samt seinen Songs, seinem Charisma und auch seinem Ehrgeiz geworden. Derverbliebene Platz für die beiden war geschrumpft, obwohl gerade BURNIN‘-Songs wie „Hallelujah Time“ und „One Foundation“ deutlich zeigen, dass Tosh und Wailer als Songwriter einiges zu bieten hatten. Nicht nur das: Auch als Gesangsgruppe verloren die Wailers mit den beiden an Charme und Profil. Trotzdem gilt: Im Gruppenverbund hätte Marley kaum diese alles durchdringende, fast messianische Präsenz entwickeln können, die ihn zur Ikone der Popkultur machte. Deshalb war es richtig, dass sich die Original-Wailers hier und jetzt trennten. Zumal das Album auch Songs bot, die den Grundstein für Marleys Weltkarriere legten. Etwa das resolute, noch zusammen mit Tosh geschriebene „Get Up, Stand Up“, vor allem aber „I Shot The Sheriff“. Bekanntlich machte Eric Clapton den Song wenige Monate später zum Welthit und schenkte Marley damit die Eintrittskarte ins Bewusstsein des weißen Rockpublikums. Das trug ihn fortan auf Händen und BURNIN‘ millionenfach ins heimische Plattenregal. Die „Deluxe Edition“ ist tontechnisch identisch mit der BURNIN-Version, die im Rahmen der 2001 veröffentlichten Remaster-Serie des Marley-Kataloges erschien. Auf einer zweiten CD gibt es aber zusätzlich ein Konzert vom 23. November 1973 aus Leeds, bei dem die Band, schon ohne Wailer, einen so abgehangenen wie elektrisierenden Set aus altem und damals aktuellem Material liefert. Zudem finden sich auf diesem Meilenstein der siebziger Jahre neben dem Albumtrack noch zwei weitere Versionen von „Get Up. Stand Up“.

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