Shrimp Boat – Something Grand

Warnung: Dies ist eine total subjektive und damit völlig unsachliche Liebeserklärung an die weitgehend vergessenen Shrimp Boat aus Chicago. Die Band war von 1985 bis Frühjahr 1993 aktiv und gilt – zusammen mit Liz Phair und Tortoise – als wichtiger Vorreiter der „Chicago Music Renaissance“ vom Anfang der neunziger Jahre. speckly. duende und cavale hießen die drei Alben von Shrimp Boat, die schon seit langem vergriffen sind. Was nicht auf diesen Platten enthalten war, gibt es nun in der Drei-CD-Box something srano. Was am Anfang noch rau und deutlich von Country beinflusst war, sollte in der Spätphase der Band zu freistiliger Eleganz, eigenartiger Schönheit, vor allem aber zu immer neuen Verschrobenheiten mutieren, dann etwa, wenn die Bläser freien Jazz spielten. Für die wirklich grauen Winterabende sei der Song „Wheeping Into A Pond“ empfohlen, ein Stück, das Sam Prekops herzerweichende Falsettstimme auf eine Art in Stellung bringt, die einem die Tränen über die Wangen kullern lässt. Ein Song für die Ewigkeit, der auch ein Vorgeschmack auf das ist, was später von The Sea And Cake fortgesetzt werden würde. Wer übrigens diese Box schnell bei AUM Fidelity im Netz bestellt, erhält als Bonus eine vierte CD mit 17 Livesongs. Im Frühling gibt es dort dann das legendäre Debütalbum speckly als Wiederveröffentlichung. Eine weitere Gelegenheit, distanzlos wunderschön-schräger Musik zu huldigen.

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