Apocalyptica – Apocalyptica

Es war so sicher wie das Amen in der Kirche, dass die Absolventen der renommierten Sibelius-Akademie in Helsinki sich nicht mit dem Nachspielen von Coverversionen zufrieden geben würden. 1996 überraschten die Cellisten – damals noch zu viert – durch ihre eigenwilligen Interpretationen von Metallica-Hits. Mit jedem weiteren Album erweiterten die Finnen darauf ihre Kreise und vergrößerten ihren kreativen Spielraum, Seit CULT (2000) setzen sie vollends auf Eigenkompositionen und veröffentlichten nebenher Singles mit Sängerinnen wie Sandra Nasic (Guano Apes), Linda Sundblad (Lambretta) und Nina Hagen, mit der sie eine celloselige Neuinterpretation von Rammsteins „Seemann“ aufgenommen haben. Anlässlich ihres fünften Werks geht das inzwischen zum Trio geschrumpfte Ensemble noch einen Schritt weiter: Zum einen kooperiert es mit FinnlandsTop-Vokalisten Ville Valo (HIM] und Lauri Ylönen (The Rasmus) für die süßliche Pop-Ballade „Bittersweet“, die ihr Publikum um mengenweise pubertierende Mädchen anwachsen lassen dürfte. Für den Leichtgewichtsrocker „Life Burns“ musste Lauri gleich noch einmal ran, damit dürften Apocalyptica des Zuspruchs der Rasmus-Verehrerinnen endgültig sicher sein. Daneben zeigen Eicca Toppinen, Perttu Kivilaakso und Paavo Lötjönen weitere Facetten ihres Könnens, Instrumentals wie „Misconstruction“ und „Quutamo“ sind von Drums gepeitschte Metal-Attacken. andere wie „Divine“ und „Death Zone“ klassisch angehauchte Perten kunstvoller Melancholie. Am Ende schlagen Apocalyptica zwei Fliegen mit einer Klappe: Sie erobern den lukrativen Popmarkt und zeigen sich gleichzeitig als tiefgründige Komponisten.

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