The Kinks/Ray Davies :: Return To Waterloo / Come Dancing With The Kinks

Clips plus Kultfilm: In den 80ern erlebten die Kinks ihren dritten Frühling.

Zu Zeiten von Boy George und Duran Duran ging auch einiges für den Godfather des Britpop. Wir sprechen übrigens nicht von Paul Weller, sondern von Kinks-Chef Ray Davies. Dessen Band gehörte eigentlich schon damals zum alten Eisen, aber in den späten Siebzigern konnten die Kinks in den USA noch einmal veritable Erfolge einfahren, und via Rockpalastnacht waren sie 1982 sogar ins Bewusstsein des europäischen Publikums zurückgekehrt. Dennoch war Davies, unheilbar chaotisch und unberechenbar wie eh, nicht in der Lage, aus diesen Erfolgen nachhaltigen Gewinn zu erzielen. Für eine Weile aber zeigte er dem Nachwuchs noch einmal, wo der Hammer hängt. Nachzuvollziehen in den reichlich grob geschnitzten Videos der frühen MTV-Tage: „Come Dancing“, ein Rockschlager mit nostalgischem Dancehall-Flair, sahnte in den Charts ab; „Predictable“ zeigte den alten Satiriker Davies in Bestform, und „State Of Confusion “ präsentierte die Kinks als ordentliche Hardrocker mit Sinn fürs Melodische. Was die Band live zu bieten hatte, demonstrieren Konzertmitschnitte von Klassikern wie „Lola“ und „Celluloid Heroes“. Der eigentliche Clou an dieser DVD aber ist Davies 1 knapp einstündiger TV-Film RETURN TO WATERLOO von 1984. Ob seiner originellen künstlerischen Konzeption wurde der Streifen seinerzeit bejubelt. Zu Recht: waterloo verzichtet komplett auf Dialoge und erzählt die Geschichte eines Reisenden zwischen Traum und Wirklichkeit ausschließlich mit Songs, deren Texten sowie eindringlicher, eng an der Videoästethik orientierter Bildsprache. Davies agierte als Regisseur, Drehbuchautor und Komponist und heimste allenthalben großes Lob ein. So befand die BBC knapp: „Ein kleines Meisterwerk!“ Wohl wahr – und hier ist es adäquat für alle Nachgeborenen aufbereitet.