Khaled – Ya Rayi
Algeriens Starsänger erneuerte die Unterhaltungsmusik aus den Bordellen Orans mit westlichen Instrumenten, globalen Elementen und modernster Technik und schuf so den algerischen Sound der Zukunft. Damit avancierte Rai zum populärsten Stil Nordafrikas, wegweisend für die gesamte arabische Welt. Zwölf Jahre nach seinem ersten internationalen Hit „Didi“ zettelt ya rayi zwar keine Revolution mehr an. Mühelos aber hält der Künstler auf seinem ersten Album seit fünf Jahren die Qualität seiner früheren Arbeiten aufrecht. Unter der Ägide von Produzenten wie Philippe Eidel, Don Was und Jacob Desvaneux verschmilzt der Crooner aus Oran die althergebrachte Musik seiner Heimat mit Funk, Rock, Rap, House und afrikanischen Elementen. Das genügt, um seinen Ruf als bester Rai-Künstler unter der Sonne zu untermauern. Für „H’Mama“ bat er die algerische Musikerlegende Maurice El Medioni ins Studio. Khaleds Zusammenarbeit mit dem jüdischen Pianisten knüpft an sein spektakuläres Duett mit der israelischen Sängerin Noa an. das ihm 1999 bei den Fundamentalisten keine Freunde einbrachte. In einer Zeit, in der sich Orient und Okzident so feindlich gegenüberstehen wie seit Jahrhunderten nicht mehr, setzt Khaled Zeichen gegen Hass und Intoleranz. Zeichen, die Sinn machen, da sie nicht nur gut gemeint, sondern gut gemacht sind – weil der missionarische Aspekt nie im Vordergrund steht.
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