Kinderzimmer Productions – Irgendjemand muss doch

Es herrscht unvermindert Betrieb in der Ulmer Bude der ewigen Jugend. Textor und Quasi Modo alias Kinderzimmer Productions tüfteln weiter an neuen Beats und Reimen. Zuletzt hatten sie sich sogar mit der Industrie eingelassen, sind mit ihren Rap-Faxen aber nicht wirklich über den üblichen Kultstatus hinausgekommen. Für Ruhm und Reichtum ist dieses Duo einfach nicht prädestiniert. Textorund Quasi Modo bedienen sich zwar der Technik des HipHop, nicht aber dessen ritualisierter Posen oder Images. Gangstergerede? Goldketten? Gewissenlos gesamplete Geräuschkulissen? Fehlanzeige. Eher weist ihre Methode Gemeinsamkeiten mit der verspielten Variante eines Money Mark oder den Quannumund Ninja-Tune-Acts auf. Die Beats rumpeln rustikal, Einflüsse aus Jazz und Funk kommen hinzu und werden durch Trash-Talk ergänzt, der längst ein Markenzeichen der Kinderzimmerklangeinrichtung ist. Der Track „Buttermilch“ stellt mit betrunken wirkendem Redeschwall [„Wenn ich dich nicht wiedererkenne, werde ich dich Hackfresse nennen … ‚1, prägnantem Refrain und Old-School-Sounds (Kontrabass, Trompete, Piano) ein Musterbeispiel für ihre ungezwungene Tour dar. Solche Episoden sind auch auf dem fünften Album die Regel und sollten den beiden Budenzauberern weitere Sympathiepunkte einbringen. Und wenn nicht, auch in Ordnung. „Mein Ding ist gut und will Weile haben , kommentieren sie selbstbewusst. Der nächste gelungene Streich kommt 50 oder so.