Husky Rescue – Country Falls

Nicht Norwegen: Finnland. Da kommt Marko Nyberg her, und die Musik seiner frischen Band Husky Rescue sperrt sich auch nicht eben dagegen, sie mit ein paar Klischees zu beladen, die man als Mitteleuropäer schnell zur Hand hat, wenn einem eine Platte aus dem hohen Norden in eben diese fällt. Unbestraft sollte man Bands ja auch nicht Husky Rescue nennen dürfen, hingehauchte Balladen mit Polarkreis-Gesurre unterlegen, gar so tun, als wäre die [ebenfalls leicht vereiste] Lap Steel Guitar ein Instrument mit skandinavischer Tradition (aber das tun die Norweger ja auch immerfort). Indes: So recht fiele einem nicht ein, wie man die rundum wunderschönen Melodien, die Nyberg in angemessen seenlandschaftlich melancholischen Popsongs zu pusten weiß, schöner zeigen könnte. Fast schon müßig ist es, zu erwähnen: Wenn eine Band zwar viele Instrumente – hier neben dem Obligatorischen eben die Lap Steel Gitarre, Flöte, Bongos, Streicher. Clavinet, Vibraphon, Harmonika, jede Menge Elektronik und Effekte und so weiter – zu verwenden weiß, dies jedoch so zurückhaltend wie stimmig, ist das oft schon die halbe Miete [ein dummes Bild, leider, wohnen alle zehn Stücke doch klar vernehmlich weit draußen, in der Natur, kein Dach überm Kopf, also: miet- und sonst auch herrlich frei). Kein Spuk, kein Firlefanz: Man müsste sich schon aus Goldfrapp, Broadcast. 22 Pistepirkko (die, natürlich, wenn wir schon mal in Finnland sind!), Air, Stereolab und sonst noch ein paar einschlägigen Träumerle ein Mixtape zusammenschneiden, um etwas zu erhalten, was genauso funkelt und glitzert wie COUNTRY FALLS.