Thomas Fehlmann – Lowflow

Geschmackssicherheit war nicht unbedingt immer das Ding von Thomas Fehlmann auf seinen Soloplatten. Fehlmann ist jetzt Mitglied von The Orb und war früher einmal Mitglied einer anderen Band, deren Namen wir hier ausnahmsweise nicht nennen wollen, weil Fehlmann es sicher leid ist, immer als das Ex-Mitglied dieser Band bezeichnet zu werden, obwohl er sich nicht schämen muss, einmal Mitglied dieser Band gewesen zu sein. Schämen muss sich Fehlmann auch nicht für lowflow. weil das – gemessen an den Maßstäben einer stagnierenden Elektronik-Szene ein. ähem. Hammer-Album ist, du kannst auch sagen, das erste Elektronik-Album seit langer Zeit, das wieder einmal so richtig kickt. Hier sagen sich alle Spielarten der zeitgenössischen elektronischen Musik „Guten Tag“. Minimal-House der Kölner Schule [mit dem sich ja auch The Orb neu erfunden haben). Minimal-Dub und diese Post-Techno-Spielart. bei der der Techno zum Rock wird, ohne dass jemand bisher einen Namen dafür gefunden hätte. Und alles in einem lowflow, der sich zärtelnd durch das gesamte Album zieht und selbst dann noch low fließt, wenn es Thomas Fehlmann gefällt, ein paar kleine, fiese Störgeräusche einzubauen. Das Schönste aber ist, dass lowflow, wie man das ja sonst so gerne hat, nicht irgendeinem Revival-Ideal hinterherhängt. Das ist Musik zur Zeit.