Cake – Pressure Chief
„Wir sind schon eine Rockband. Wir hören nur einfach nicht viel Rock.“ Glaubt man aufs Wort. „Corporate Identity“ würde ein Marketingmensch nennen, was Cake Album für Album verfolgen. Diese klare, immergleiche Linie. Außen drei, wenn’s sein muss: vier Farben fürs Covermotiv, Sixties-Design-Schick, der griffig-kurze Bandname in sperrig-großen Lettern am oberen Bildrand. Innen die typische Cake-Musik, die für den Fan unverkennbar, für den Nörgler unveränderbar bleibt. So ganz endgültig hat man das ja nie abgesteckt: Rock ist bei Cake seit jeher mehr Grundstimmung als Verbindlichkeit; prägender sind da schon die Mariachi-Trompeten von Vincent Di Fiore und das Keyboardgefiepse, das es nach dem zurückhaltenden COMFORT EAGLE auf PRESSURE CHIEF jetzt wieder oft eine Spur zu gut meint mit den achtziger Jahren. Auf der anderen Seite haben die Kalifornier ihre Ansprüche an Folk und vor allem Country wesentlich heruntergeschraubt. Ein paar lazy Gitarrenslides in „She’ll Hang The Baskets“, anderthalb Minuten quirliges Banjo-Zupfen in „End Of The Movie“ – schon scheint’s ihnen zu genügen. Umbruch heißt bei Cake allenfalls Variation. Die Stilmittel bleiben dieselben, nur die Dosierung unterscheidet sich auf jeder Platte. Corporate Identity.
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