Groove Armada – The Best Of
Es sind auch die eigenen Ermüdungserscheinungen, die dafür sorgen, dass einem keine Freudenschreie mehr aus der Kehle fahren mögen, wenn die Fatboys und Prodigys in diesen Tagen wieder tun, was sie Mitte der Neunziger auch schon taten. Auf eine „Best Of“ der Groove Armada wartet in solcher Zeit, in der die meist forsch und burschikos stampfenden Beats weit vor big oder rat vor allem fahl klingen, auch kaum einer. Aber die Veröffentüchungs-Gesetze des Marktes nehmen keine Rücksicht auf modisches Geziere: Tom Findlay und Andy Cato beschallen seit 1997 Tanzflächen, Hits hatten sie auch, blamieren tut man sich somit nicht – also: raus damit, mit ihnen, den greatesten. Viel zu sagen gibt es darüber allerdings nicht: Die Groove Armada ist zur Unterhaltung bewegungsfreudiger Menschen auf der einen und ausladende Sitzmöbel belegende auf der anderen Seite angetreten; Händchen für catchySamples (Patti Page. Status Quo. Brandy etc. I, Fills, Filter, für Rockisten allemal ausreichende Funkyness sind Tom und Andy gegeben, prominente Gastvokalisten ihnen gewogen. Doch in diesem Haus lässt – und zumindest für diese Einsicht ist eine solche Hit-Compitation dann doch bestens geeignet – der Zeitgeist kaum ein anderes Spuken neben sich zu. Meint: Zu diesen Stücken tanzt es sich heute irgendwie beschwerlicher, die große Couch scheint nicht mehr ganz 50 weich. Warten wir also auf ein vertigo für das neue Jahrtausend.
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