Wovenhand – Consider The Birds
Das weite Land. Wüste. Flirrende Hitze. Mitten im Nirgendwo ein Felsen – auf dessen Spitze: ein Mann. Schwarz die Klamotten, schwarz die Gedanken. Der Mann gestikuliert. Predigt. Den Geiern. Den Klapperschlangen. Den Eidechsen. Predigt vom Himmel. Von der Hölle. Und davon, was es bedeutet, ein Verlorener zu sein. Der Mann heifit David Eugene Edwards. Er donnert. Er flüstert. Er schreit. Dazu schrammt die Akustikgitarre, grummelt der Bass, patscht das Schlagwerk, klimpert das Piano, bisweilen heult ein Banjo, schluchzt eine Fiedel, und durch das Gestrüpp bahnt sich eine Stimme ihren Weg: hohl, leiernd, dräuend, ein seltsam körperloses Ding aus der Zwielichtzone. „Sparrow Fall“. „Chest Of Drawers“. „Off The Cuff“: Die Titel erinnern an einen anderen Mann in Schwarz, der einst deklamierte: „The lutures uncertain/ And the end is atways near.“ Dabei hat die Musik nichts vom Flirt mit den dunklen Mächten, den die Doors so hingebungsvoll zelebrierten, wenig vom Sturm und Drang von 16 Horsepower, wo Edwards sonst auf dem Kutschbock sitzt. Das hier ist Folk, desperat, zerschossen, spukig. Der Prediger wütet im Fieberwahn, feuert die Worte wie Pfeile von der Kanzel. „And the knees will be broken for those who don’t know how.“ Apocalypse? Wow.
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