The Soundtrack Of Our Lives – Origin
Knapp 20 Jahre ist der Kern dieser Band bereits in Sachen Rock’n’Roll unterwegs. Schon seine Vorläufer-Cornbo Union Carbide Productions präsentierte handgemachte Musik, allerdings in einer Zeit, als alle auf Synthies und Sequencer abfuhren. Diagnose: schlechtes Timing. Mit The Soundtrack Of Our Lives ernten die Musiker endlich den verdienten Lohn, ihre Platten sackten wiederholt Edelmetall ein, zwei Alben wurden für den Grammy nominiert, und sie traten bei den US-Late-Night-Heroen David Letterman und Jay Leno auf, ultimativer Ritterschlag der amerikanischen Unterhaltungsindustrie. Als wollten die Schweden ihren großartigen Bandnamen bekräftigen, zehrt ihr viertes Album vom tatsächlichen frühen Lebenssoundtrack der nicht mehr ganz jungen Musiker, den sechziger Jahren. Obwohl Pop und Rock der wohl fruchtbarsten Periode des letzten Jahrhunderts das Dutzend Songs inspirierten, wirkt ORIG1N (face 1) kein bisschen verstaubt, sondern vielmehr zeitlos. Dezent fühlt man sich an die frühen Pink Floyd, The Velvet Underground und die Doors erinnert, dann schimmern auch The Who durch, hervorgerufen durch das überfallartige Trommeln von Fredrik Sansten. „Wir kopieren niemanden“, sagt Ebbot Lundberg, der schwergewichtige Sänger, selbstbewusst, „sondern entwickeln diesen Stil weiter, irgendeiner muss es ja tun.“ Das Resultat ist schlichtweg klasse, betörend poetische Momente wechseln mit griffigem Rock, gewürzt von ironischen Zeilen wie „We ‚re on our way toparadise“ (aus „Transcendental Suicide“). Wer hätte gedacht, dass es möglich ist, im Jahr 2004 ein Classic Rock Album aufzunehmen?
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