The Radio Dept. – Lesser Matters
Musik wie Zuckerwatte. Was bleibt, wenn man sie auf das Letzte reduziert, sind süße, manchmal bittersüße Harmonien. Die schimmern durch, solange LESSER MATTERS läuft, und standen wohl zuerst, damals vor fast zehn Jahren, als die schwedischen Schulfreunde Elin Atmered und Johan Duncanson The Radio Dept. ins Leben riefen. Nicht als Band im eigentlichen Sinne, sondern zunächst als ein offenes Künstlerkollektiv mit Außenstellen für Malerei, Film und Fotografie – was manchen Besetzungswandel erklärt (inzwischen ist das Line-up von The Radio Dept. auf fünf Mitglieder angewachsen] und auch das lange Warten auf ein Album. Nun aber haben sie’s vollbracht, und man greift überhaupt nicht zu hoch, wenn man sich ihrer Musik mit Vergleichen wie Slowdive, Sigur Ros und Archive nähert. Was The Radio Dept. um den harmonischen Kern ihrer Songs auf LESSER matters zu mitunter einnehmender Größe auftürmen, erschließt sich dem Hörer freilich nicht immer so prompt und offensichtlich wie zum Beispiel die haftende Hookline von“.Where Damage Isnt Already Done“ und die sanfte Melancholie in „Your Father“. Vielmehr wird dieses Album mehrere Durchlaufe brauchen, damit der Hörer in der Lage ist, die Größe auszumachen , die hinter den dicken Synthie-Wänden eines“.Keen On Boys“, den hackenden Elektrobässen von „Why Won’t YouTalk About It?“ und der Sperrigkeit des New-Wave-lastigen „Ewan“ steckt. Das Muss ist hier, genug Zeit mitzubringen. Vertan ist sie auf keinen Fall.
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