The Open – The Silent Hours
Multiple Orgasmen bezüglich neuer Bands sind jenseits des Ärmelkanals eine Selbstverständlichkeit. Die momentan Auserkorenen in den englischen Medien sind The Open mit ihrem Debüt thesilent hours. Mit“Ep/c’ISunday Times). „Breathtaking“ IThe Observerl, „A must have“ (Nutsl und „Britain’s best new band“ (The Fly] ist das Album bestickert – da muss doch was dran sein. Aber stopp! Diese Selbstbeweihräucherung ist mit Vorsicht zu genießen. Ist es nicht bekannt, dass Zitate aus dem Zusammenhang gerissen ein verfälschtes Bild vermitteln können? Es gab doch da mal was mit John Lennon und Jesus. „The Fty“ titelte nämlich nicht „Britain ’s best new band ‚, sondern „Britain’s best new band?“. Ein kleiner, aber feiner Unterschied in der Kunst des Zitierens, denn dieses Fragezeichen ist berechtigt: THE SILENT HOURS ist ein klassisches Prog-Rock-Album. Die Songs sind alle mit einem ausfransenden Gitarrenteppich unterlegt, über die sich gewaltige Melodien legen, die durch eine nüchterne Milde geprägt sind – leider verlieren sie unter diesem oft psychedelisch anmaßenden Klangteppich an Wirkung. Trotz allem entsteht eine stimmige Atmosphäre, für die Steven Bayleys stadionfüllende Stimme einen großen Beitrag leistet. Getrübt wird diese Stimmung nur durch das offensichtliche Zitieren ihrer musikalischen Einflüsse. U2 und Radiohead scheinen zeitweilig auf dem Album mitzuspielen. Offensichtlich sind The Open im Zitieren von Musik besser als im Zitieren ihrer CD-Kritiken.
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