Oojami – Urban Dervish
Aus dem türkischen Küstendorf Badrum hat es Necmi Cavli schon vor Jahren nach London verschlagen. Unter dem Künstlernamen Oojami rief er an der Themse eine Clubnacht namens „Hubble Bubble“ ins Leben – ideale Plattform für den Testlauf seiner höchst intelligenten Mixe aus Arab-Beatz. House und Rap. Seine orientalischen Wurzeln lässt sich der DJ und Producer dabei keineswegs als Fesseln anlegen. Sie sind für ihn vielmehr Ausgangspunkt für klangtechnische Exkursionen auf globales Terrain. Auch wenn es heute keine Tabus mehr zu brechen gilt, besteht die Herausforderung doch darin, Fusionen auf überzeugende und organische Weise zu vollziehen. Genau das ist Cavli gelungen: Auf seinem Zweitling konfrontiert der Klangkünstler asiatische Rhythmen mit Techno, Hip-Hop und Afro-Chören. Im Opener „Another World“ trifft ein funky Fender-Rhodes-Piano auf eine arabische Oud und Afro-Soul-Gebrabbel. Dagegen bestimmen Balkan-Bläser, ein E-Gitarrenriff und eine Hirtenflöte den Track „Ararim“. Bei 20 Künstlern aus elf verschiedenen Kulturen ist das Verwirrspiel der kulturellen Herkunft Teil des Programms: Die Sängerin auf „Identity“ stammt aus Portugal und nennt sich Maria Joao Branco. Der Rapper „Lord“ kommt von den Philippinen. Im Vergleich zu seinem 2002er Debüt bellydancing BREAKBEATS klingt Urban Dervish noch ausgereifter, weltoffener und vielfältiger. Der Soundtrack für die multikulturelle Generation der Gegenwart.
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