Luna – Rendezvous
Der böseste Satz, der einem zu Luna einfallen kann, lautet: Mit dem Experimentieren hafs diese Band aber nicht so. Keine weiten Wege gehen! Um die ewig gleichen Themen kreisen! DieVelvet-Underground-Gedächtnis-Maschine anwerfen! Aber richtig stramme Musikanten mit Zweijahresrock’n’rollveröffentlichungsplänen sind das dann doch überhaupt nicht. Versuchen wir’s mal so: Luna ist eine Gitarrenband aus New York City, in der kein New Yorker spielt und auf deren Platten schon Sterling Morrison und Tom Verlaine auftauchten. In Chef-Lunatiker und SeltenwasfaIschmacher Dean Wareham schlummert ein sentimentaler Junge, der seinen Dreampop nun schon in die zehnte Umlaufbahn schickt ICoverversionen- und Live-Album mitgezählt!; er fährt Impressionen spazieren, ja, er ist reichlich rumgekommen in seinen Songs. Und die Band spinnt einen kaum variierten Kokon aus halb durchsichtigen Gitarren um Warehams Bilderbücher. Weitergedacht war diese Philosophie auf dem zuletzt veröffentlichten Duett-Album LAVVENTURA mit Luna-Kollegin Britta Phillips. Einen Song mit nur ein, zwei Bildern in sich drehen lassen und schauen, was dabei herauskommt.“.This girt was meant for me and l was meant for her“, das muss man erstmal über die Strecke von vier Minuten vermitteln können. Auch auf Rendezvous ist es Warehams Weltklasse-Schmierlappenstimme, die den Laden zusammenhält. „Malibu Love Nest“, „Cindy Tastes Of Barbecue“. „Motel Bambi“ ? Titel wie Stationen einer Jim-Jarmusch-Road-Show. Amouröse Verstrickungen, semicoole Destinationen. Kuschelrock-Gitarren zum Wegsterben L.Rainbow Babe“). Tolle Zitate: „Tuesday morning. where have all the good times gone?“ Der netteste Satz fehlt noch: Dean Wareham, wir können dich nur bewundern.
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