Frausdots – Couture, Couture, Couture

Das jüngste, pralle Achtziger-und-Spätsiebziger-Revival scheint erst jetzt, wo es schon keiner mehr beim Namen nennt, seine volle Wucht zu erreichen. Man findet sich umstellt von neuen, jungen Bands, die sich gerne auch an Inspirationsquellen laben, die auf einschlägigen, meist engstirnigen bis kraut-und-rübigen Compilations nur selten sprudeln. Diese Bands fächern dadurch die Achtziger im Rückblick weiter auf – und: Kaum eine braucht sich dafürzu genieren. Auch Brent Rademaker [Further, The Tyde. Beachwood Sparks) und Michelle Loiselle (Backing-Gesang bei Guns N‘ Roses), das Paar hinter Frausdots, ließen sich wohl bereitwillig mit Vergleichen und Querverweisen überschütten. Sie versehen ihr Werk so ordentlich wie offensichtlich und bringen so ihr Sextett wie in den frühen, aber nicht zu frühen Achtzigern zum Klingen – so als habe dieses erst in jungen Tagen die Einsicht erlangt, dass lan Curtis‘ [Joy Division) Pfad nur in die Sackgasse führen konnte. So fand und findet in Form von halliger Rockgitarre, Chor, Orgel, munterer Toms-Trommelei und noch ein paar Zugeständnissen mehr Zuversicht in NewWave und Postpunk; zuvorderst in den USA, wo der Weg vom Zwei-Akkorde-Existenzialismus zu Partyfilmen über junge Wave-affine Leutchen mit toupierten Haaren ein verblüffend kurzer war. Auf couture, couture, couture würde sich dafür auch noch ein trauriges, aber nicht zu trauriges Liedchen finden – wie einst eben auch auf Platten von The Cure, New Order, Echo & The Bunnymen, Simple Minds, Killing Joke etc. Dass sich über den nachempfunden Pop von Frausdots selbst kaum mehr berichten lässt. spricht gar nicht gegen diese Band. Aber eben auch nicht im besonderen Maß für diese Platte.