Medeski, Martin & Wood – End Of the World Party
Der Starkstrom-Saft geht musikalisch gesehen diesem Trio natürlich nie aus. Dafür plantschen Medeski. Martin & Wood seit jetzt schon über 20 Jahren im Jungbrunnen des Future-Jazz. Nur mit Hammond-Orgel, Bass und Drums durchkreuzen sie sämtliche Stile, um sie schließlich miteinander zu einem hypnotischen Feten-Sound zu kreuzen. Nun haben sich MMW für END OF THE WORLD PARTY JUST IN CASE mit John King einen Produzenten gebucht, der schon bei den Beastie Boys seine Pflöcke eingerammt hat. Und da King sich zudem allzugern im Sampling versucht, tauchen plötzlich sirenenartige Chöre auf, die eigentlich nur von den hochtoupierten B-52’s-Ladys stammen können. Oder King pfeffert mit arabischen Vokalgirlanden die funkige Würze an, die MMW diesmal vorrangig aus Herbie Hancocks „Future Shock‘-Archiv geholt haben. Überhaupt hat dieses Album gehörige Retro-Schlagseite. Die wird von MMV jedoch mit lassiger Haltung ausgespielt. Da heizen die drei rechts und links über die „Straßen von San Francisco“, da blubbert es im Latino-Rhythmus psychedelisch, da spuckt der Dauer-Groove schrille Fundstücke aus, die an Gainsbourgs berühmtes „Bonnie And Clyde“ erinnern. So bekommt Fusion am laufenden Doppelmeter ein noch schrilleres Outfit, ist noch längst nicht Schluss mit Party. Allein, weil MMV sich diesmal erneut auf die Downtown-Jazz-Matadore Marc Ribot, Steven Bernstein und Briggan Krauss als Gäste verlassen konnte.
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