Talking Heads :: The Name Of This Band Is Talking Heads

Sie glauben, das klassische Live-Doppelalbum der New Yorker New-Wave-Funk-Stadtneurotiker zu kennen? Sie irren sich.

Vier Studioalben hatten David Byrne, Jerry Harrison, Tina Weymouth und Chris Frantz zu jenem Zeitpunkt, 1982, veröffentlicht, fünf Jahre waren seit dem Erscheinen des Debüts Talking HEADS ’77 vergangen. Kein übler Zeitpunkt also, um innezuhalten und die mähliche Entwicklung vom eckigen, unterkühlten, kopfgesteuerten Funk, zu dem Byrne mit dünner Stadtneurotikerstimme urbane Slogans und Chants bellte, bis hin zum polyrhythmisch pluckernden Dschungelgroove des damals aktuellen LongplayersREMAIN IN LIGHT aufzuzeigen. THE NAME OF THIS BAND IS TALKING HEADS erfüllte diesen Zweck trefflich, zugleich funktionierte diese Live-Doppel-LP mit ihren 16 Tracks aber auch als strikt chronologisch geordnete „Best Of“. Nun schnöde zu behaupten, dieses für Band und Fans gewiss nicht unwichtige Werk sei wiederveröffentlicht worden, würde dem nicht gerecht, was Rerelease-Spezialist Rhino hier mal wieder in bewährter Manier ausgeheckt hat. Nein, bei der vorliegenden Version handelt es sich praktisch um ein völlig neues Werk: Aus den zwei schwarzen Vinylscheiben von einst sind jetzt zwei randvolle Silberlinge mit insgesamt 33 [!) Stücken geworden. Ganz wichtig: All killers. na fillers. So erhält man auf CD 2 einen kompletten REMAIN IN LIGHT-Gig mit der korrekten Songfolge, CD 1 bietet weitere Mitschnitte jener frühen Auftritte, die es im Original ebenfalls nur auszugsweise zu hören gab. Dass Juwelen wie“.Psycho Killer“. „Once In A Lifetime“. „Take MeTo The River“ und all die anderen in verblüffender Klangqualität erstrahlen, ist ein weiterer Pluspunkt. Ebenfalls gelungen: das so schöne wie informative Booklet. Es gilt also auch hier, was schon für zwei andere definitive Live-Statements, The Bands ROCK OF ages und Little Feats waiting FOR columbus. galt: So und nicht anders müssen Rereleases sein.