The Late Great Daniel Johnston
Verglichen mit dem Personal eines handelsüblichen Tribute-Albums liest sich die Liste der an THE late GREAT Daniel johnston Beteiligten schon irgendwie gespenstisch: Gordon Gano IViolent Femmes], Beck, Sparklehorse, Fläming Lips, Bright Eyes. Mercury Rev, Vic Chesnutt, Tom Waits usf. So viele Gute auf Ehrerbietungstour für einen Superguten, kann das halbwegs gut gehen? Es geht richtig gut: Wenn Gordon Gano, Teenage Fanclub & Jad Fair und Clem Snide sich ihren Johnston vorknöpfen, passiert etwas Seltenes – aus diesen kleinen, dahingestotterten Songs im Telefonhörer-Sound, diesen herzzerreißenden Zeilen über den Zusammenhang von Liebe und Liderlichkeit entsteht etwas Übergeordnetes, Allgemeingültiges, das so vom Urheber gar nicht intendiert gewesen sein kann. Aber Daniel Johnston hatte ja immer schon spezielle Wünsche: „I want to be the Beatles“ mit 19). Im zarten Knabenalter sang Daniel seine ersten Songs beim Rasenmähen. Weit der Rasenmäher zu laut war, konnte kein Mensch diese Songs hören. Als Teenager nahm erTapes auf und organisierte einen blendenden Handverkauf unter Freunden. Später, so geht die Geschichte, ging Daniel in den Keller im Elternhaus, um zu schreiben und aufzunehmen. Es vergingen Jahrzehnte, bis der Austin-Boy im permanenten Stimmbruch zum Daniel Darling der Rock-Celebrities werden durfte. Aber das ist eine Extra-Geschichte. Mercury Rev erhärten mit „Blue Clouds“ übrigens den Beatles-Verdacht, Beck bleibt die Ehre, im Elysium zu baden: „True Love Will Find You In The End“. Hätte ich fast vergessen: Dies ist ein Doppei-Album, auf CD 2 sind zum Vergleich die Johnston-Originale zu den Covern enthalten – sowie der Song „Rock This Town“ vom kommenden Album LOST AND FOUND und 150 von Johnstons Zeichnungen for so/e aus dem Internet.
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