Mr. Scruff – Keep It Solid Steel

Bislang war die KEEP IT SOLID STEEL-Reihe den Mix-Skills verschiedener Ninja-Künstler vorbehall ten (letzter Eintrag: Amon Tobin), jetzt darf Andy Carthy alias Mr. Scruff gleich zweimal in Folge ran. Teil 1 ist die CD zur „Keep It Unreal“-Clubnacht, den Rotationsprinzipien des DJs und Bedroom-Producers aus Manchester verpflichtet. Angefangen bei schottischem Reggae IMungo’sHifi] über viele Hard-To-Finds und Hard-To-Knows bis zur Feierabendbarmusik von Pharoah Sanders, „You’ve Got To Have Freedom“. Und sonst? Rarer Soul, kruder Funk, Dancehall und Dancefloor Jazz, plus Prefuse 73, Arsonists und Ultramagnetic MCs, des Autors persönlicher Querschnitt durch die HipHop-Kartographie. Mit kleinen Orchestermusiken und Spielereien [Peddlers, Luis Enrique] gewinnt diese Partystunde etwas Hörspielartiges, aus dem Soundmaterial von solch knackigen Spots pflegt Scruff sowieso seine eigenen Tracks zu bauen. Zugegeben, Platten wie diese hört man keine drei, vier Mal, was möglicherweise aber auch reicht, wenn man die 31 Tracks als Linkliste zu Künstlern betrachtet, die man vielleicht immer schon mal abchecken sollte. Nur geshoegazert wird hier definitiv nicht. Kopf hoch, Brust raus. Augen rollen und lächeln. Trouser Jazz und mehr.