Swayzak – Loops From The Bergerie

Ursprünglich waren Swayzak in den sinnlichen Dance-Untergenres Deep House und Minimal Techno beheimatet. Auf ihrem letzten Album, dem 2002er dirty DANCING. überraschten David Brown und James Taylor (natürlich weder verwandt noch verschwägert mit dem James Taylor! mit einem Vorstoß in härtere und finstere Tanzgefilde. Besonders die beiden Tracks „I Dance Alone“ und „In The Car Crash“ waren die Favoriten der zwischenzeitlich trendverdächtigen Electroclash-Gemeinde, die auf Londoner In-Partys wie „Trash“ oder „Nag Nag Nag“ von den achtziger Jahren inspirierte Zicken machte. Davon sind Swayzak noch immer nicht ganz geheilt, wie zum Beispiel der an New Order erinnernde Basslauf im Opener „Keep It Coming und das grimmige „Speakeasy zeigen. Insgesamt aber verbreiten David Brown und James Taylor mit loops from the BERGERIE wieder eine entspanntere Atmosphäre, und das sehr zu ihrem eigenen Vorteil. Kein Wunder, Swayzak haben ihr neues Albums nicht zu Hause in der hektischen Metropole Britanniens aufgenommen, sondern in einem Landhaus in Frankreich in der Nähe von Montpellier. Dass besagtes Gehöft „Bergerie“ (SchafstaU) heißt, musste die Fantasie des Duos beflügeln, schließlich hat der große Serge Gainsbourg einmal einen Soundtrack zu einem Film namens „Les Loups Dans La Bergerie geschrieben. In der Tat drängen sich Parallelen zum Werk des Meisters des französischen Chansons zum neuen Swayzak-Album auf. Gerade die melancholische Melodie in „My House“ und das von geheimnisvollem Dub-Sound umschlungene „Then There’s Her“ deuten eine intime Körperlichkeit an, die man vielleicht in Erotikfilmen beobachten kann, aber ganz bestimmt nicht in der oftmals sterilen Welt der elektronischen Musik.