Interpol – Antics

Ihr Debütalbum TURN ONTHE BRIGHT LIGHTS war die Platte des Jahres 2002, auch wenn das viele nicht gemerkt haben (war nicht UP THE BR acket die Platte des Jahres 2002? – Anm. d. Red.) Macht ja nix. Hiet nun das zweite Album der Band der großen Gesten im Dunkeln . Tja. Ist nicht so niederschmetternd großartig wie das erste. Man muss das so sehen: Da staut sich was auf über Jahre, und dann bricht es raus. Und dann muss schnell was Neues her. antics also. Erster Eindruck: die beste B -Seiten-Sammlung der Welt. Alles kompakter als auf dem Debüt. Weniger Elegie, mehr Pop. Bass und Schlagzeug knallen zentrierter. Man kann jetzt- tanzen. Auch weil man nicht mehr kniet vor Ergriffenheit. Zweiter, finaler Eindruck: Man kniet dann doch. Was macht diese Band, dass ihre Lieder mit jedem Hören größer werden? 1.: Die Melodien. Sie sind überall, doch drängen nie nach vorn. Sie schälen sich langsam heraus aus den Schatten. 2.: Die Texte. Wieder schön kryptisch. Kann man sich toll was zu ausdenken. Irgendwann murmelt man Zellen wie “ We all hold hands / Can we all hold hands“ beim Sex. 3.: Der Gestus. Interpol bemühen sich nicht beim Musizieren. Es klingt, als würde der Gitarrist mit Zigarette im Mund an einer Haus wand lehnen. Und dabei ist alles so ausformuliert und mächtig. Das wirkt unglaublich – doch! – cool. Wie überhaupt alles hier auf dem zweitbesten Album des Jahres.