Terranova – Digital Tenderness
Heiße Partys, coole DJ Sets und Remixe für die Stereo MC s haben die Berliner Electro-Schrniede Terranova bekannt gemacht. Mit ihrem Debüt close the ooor räumten die Helden des Berliner Untergrunds mit einem Mix aus HipHop. Dub und Breakbeats ab. Dabei war Fetisch, Kopf des Klang-Kollektivs, angesichts des breiten Erfolges eher beunruhigt als froh, „weil auch die Mutter meiner Freundin unsere Musik gut findet.“ Nach dem gelungenen hitchhiking NONSTOP WITH NO PARTICULAR DESTINATION und dem eher mäßigen peace IS tough dürfte nun auch der Letzte das Strickmuster des hyperaktiven Producers kapiert haben: knarzige Beats aus der Konserve, Synthie-Bässe, angefüttert mit Samples aus der Soundbibliothek, obendrauf sorgsam selektierte Frauenstimmen. Daswiderspricht langsam Namen und Ethos, denn das Beackern von Neuland (Terranoval findet hier definitiv nicht statt. Was man der Produktion zugute halten kann, ist der Ansatz, verstärkt analoge Sounds zu verweben. Die [wenn auch verhaltenen) Gitarrenspuren von Neumitglied Xavier Naudascher und dem talentierten Shapemod tun dem sterilen Samplezeugs sichtlich gut. Was aus einem mäßigen Konzept dann schließlich doch ein akzeptables Album macht, schafft ein Glücksgriff von Fetischs globalen Connections. Nach Stereo MC’s-Sirene Cath Coffey und der New-Wave-Legende Ariane von der Punkrock (The Slits] zaubert Fetisch diesmal die Australierin Janey Klimek vors Mikro, die mancher noch als Frontfrau der New-Wave-Helden The Other Ones („Holiday“) kennt. Tolle Stimme, tolle Performance.
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