Dead Combo – Dead Combo
Als Rhythmusmaschinen – aus Heimorgeln gekrochen und im Zuge der nächsten Evolutionsstufe auf eigene Kunststoff-Fülkhen gestellt – noch neu waren, klangen sie mies, ließen kaum Variationen zu und waren somit eigentlich keine wirkliche Alternative. Dennoch kamen immer mehr Bands auf den Geschmack – ein Grund, sicherlich: Schlagzeuger, die Torhüter unter den Rockmusikanten, sind nicht selten das fünfte Rad am Wagen, welches Bandgefüge heißt. Weitere Gründe: Bei einer Beatbox muss auch keiner tragen, aufbauen, groß abmischen helfen. Also prägten trotz aller Widrigkeiten bald blecherne, stoisch vierviertelgetaktete Maschinen vorliebweise den Sound von Düstermännern und Synthiebuben. Von OMD über Sisters Of Mercy bis hin zu Alien Sex Fiend. Letztere beerbt die Dead Combo aus Manhattan auf ihrem Debütalbum am offensichtlichsten und tut deshalb so, als könnten Drumcomputer heute immer noch nicht viel mehr als „Blopp“ das ist die Bassdrum und „Zisch“ (schwer zu sagen: Hi-Hat oder Snare], Zusammen mit einem Moog-Synthesizer, der in all den Jahren tatsächlich nicht abgelöst wurde als bisswütigstes Analogtier mit den größten Sägezähnen, und zwei elektrischen Gitarren, die sich mit lustvollem Stöhnen in dominanter Verzerrung ergehen, entsteht ein Trademark-verdächtiger Bandsound, für den die Dead Combo allerdings ordentlich Patentgebuhren bei Suicide, oben genannten Alien Sex Fiend, The Jesus & Mary Chain und dem Black Rebel Motorcycle Club zu entrichten hat. Tut sie gerne, bleibt ja immer noch genug für sie selbst übrig mindestens echter Rock’n’Roll, echter Schweiß, das coolste Bowie-Cover („Let’s Dance“! seit einigen Monaten und ziemlich viel Ekstase im CBGB’s und ein paar anderen heißen Liveclubs rund um den Erdenball.
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