Roy Avers – Mahogany Vib

Großer Mann, keine Frage. Seine Verdienste um die Fu-J sion von Jazz, Funk und Soul sind hinreichend dokumentiert. Und mit seinen 64 Jahren ist Ayers noch fit genug, sich mit dem Zeilgeist auseinander zu setzen. Auf MAHOGANY VIBE nähert sich der singende Vibraphonspieler dem jazzigen HipHop und der Neo-Sout-StiUstik. Zur Seite stehen ihm mit Erykah Badu und Betty Wright zwei herausragende Soul-Akteure. Besonders der Beitrag Badus in der längeren der beiden angebotenen Versionen von „Searching“ ist ein Gewinn. Der Song gehört wie einige andere auf diesem Album zum über die Jahre gewachsenen Stammrepertoire des Musikers, erklingt hier aber in einer aktualisierten Variante. Folglich tun sich für den Ayers-Fan nicht wirklich neue Horizonte auf. Weshalb dann auch unterm Strich keine rechte Begeisterung aufkommen will. Das Dilemma des Albums Lässt sich am besten an „Unity“ festmachen, wo Gedanken über das Elend mancher Menschen im Dudelflow der Musik einfach untergehen. Leider kein Einzelfall. Hier wird das Grauen der frühen achtziger Jahre in Erinnerung gerufen, als Ayers, Grover Washington jr. und die Crusaders nur Musik für Fahrstühle und den Nachmittagstee produzierten. Mehr Badu und weniger Schubidu wäre viel besser gewesen.