Seth P. Brundel – Devil’s Pawn

Gute Amerikaner sind böse Amerikaner. Immer schon gewesen und unter Bush erst recht. Seth P. Brundel liegt ganz vorne bei den Guten, ist Mitglied des HipHop-Kollektivs Algorithm. spielt auf großen Festivals rund um den Globus, lebt und arbeitet in Miami, devil s pawn ist sein Debütalbum für das in Portland beheimatete Aesthetics-Label. Der MC und Produzent setzt dem gut frisierten R n’B-Theater dieser Tage seine selbst geschnitzte Version von Soul Music entgegen: HipHop, oft bis auf die Poetry skelettiert, nur von einem einzigen Sample getragen, das sich wie ein Mantra durch den Track zieht. Man darf das ruhig mit den besten neuen Grenzüberschreitern auf den gelobten Labels Anticon und Def Jux. Chocolate Industries und Ninja Tune vergleichen, Brundel rollt seine Battle Poetry über welkende Landschaften und Albtraum-Soundtracks. „Beyond Murky Drapes“ hinterlässt den Eindruck einer teicht derangierten Kammermusik, musikalisches Äquivalent einer Krisengeschichte, die nach einer feuchten Abreibung ruft: „And weelect/inept/dirty Bush who needs a douche“. Am besten aber, man geht gleich auf Track 17 und hört sich den Künstler in seinen eigenen Worten an, im finalen „Seth P.“, begleitet von Piano und Beats: „Seth P. Brundel The Manie Depressive / Demi-God /HipHop Delicatessen /Spitting Lessons/Detestmg“. Kein Einwand fürs Erste.