Devendra Banhart – Nino Rojo
Nur funf Monate nach REJOiCING IN THE HANDS veröffentlicht Devendra Banhart Teil 2 seiner Georgia-Landhaus-Sessions mit Michael Gira. NINO ROJO ist nach Auskunft des Künstlers die Platte zur roten Sonne rechts unten auf dem Cover des Vorgängers, Devendras Party-Album, darf man auch sagen. Das hört sich manchmal so an, als hätte irgendwer Bob Dylan für self-portrait einen Spielmannszug geschenkt. Banhart ist der schnell sprechende Vormann einer losen Szene von Neo-Folkmusikern llron And Wine. White Magic, Joanna Newsom, Vetiver und Banhart-Freundin Bianca mit ihrer Schwester Sierra als CocoRosie], die sich in schicken Redefinitionen des Kleinen und Organischen üben. Was da gerade in den Wohnzimmern und Musikkellern passiert, ist auf der CD the GOLDEN APPLES OF THE SUN (Bastet. US-lmport) zu hören, kompiliert und grafisch in Szene gesetzt von, na wem wohl, Devendra Banhart. Der Bart des prophetischen Protagonisten wächst weiter, seine Lieder wimmert er mit Verve dahin, seine Tier-Geschichten gehen so: „Hey there little sexypig, you made it with a man /and nowyou got a little kid/ with hoofs instead of hands “ [.. Little Yellow Spider“!. Aus einem Korb voller Folklieder ragen heraus: „Be Kind‘, ein verschleppter Akustik-Boogie, dem Banhart sein alierherzlichstes Geleier schenkt. Die überfällige Ode an die Mama, „My Mama“, die Mama, die ihn durch weite Teile der Welt trug, erste Lieder sang, die ihm damals diese CD mit Delphin-Gesängen schenkte, die lange sein Heiligtum war. Banhart heult der Mama den Blues nach Hause – im onomatopoetischen Mantra mit feiner Blasmusik. „Electric Heart“ zum Finale könnte mit seinen Hausbesetzerkünstlerkollektivfreunden aus New York entstanden sein, basement tapes, circa 2004. Bitte ganz bald noch mehr davon.
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