Von Spar
Die uneingeschränkte Freiheit der privaten Initiative
Zwischen ambitionierter Attitüde und Agit-Pop: Von Spar gefährden die Versetzung in die nächste Spielklasse.
Da schlaumeiert es wirklich aus jedem einzelnen Buchstaben. Doppelt und dreifach und im Quadrat hoch Zehn-. DIE UNEINGESCHRÄNKTE FREIHEIT DER PRIVATEN INITIATIVE, heißt das Album von Von Spar – kann man dagegen was haben? Ist doch prima, ist doch keck. Und eine serienmäßig eingebaute Ironiesollbruchstelle ist auch gleich mit dabei. Oder wie es im Info geschrieben steht: „Thomas Mahmoud. Philipp Janzen und Christopher Marquez sind drei Aufreger. Jeder von ihnen ist drei Aufreger.“ Das kann man wohl sagen. Und gegen den Titel samt Album muss man was sagen. Gegen Stück Nummer 3 etwa: „Schockwellen aufs Parkett“ lautet dessen Titel, und in dem Track sind alle Von-Spar-Probleme auf einmal drin. Wenn nicht sogar auf einmal mal drei. Fehlfarben-Text-Zitat. Gitarren-Riff aus „My Sharona“ von The Knack. Der Restsound im Wesentlichen: Prodigys „Firestarter“ auf Deutsch und (noch] dämlichlerl. Von Spar wollen, wie auch auf dem Album als Ganzes, viel. Straighte Drum Beats. Gewummer aus dem tiefen Tal der Donnerbässe, Gitarrenpunkgebratze. Weil: wichtich is auffem Bolzplatz. Und Von Spar haben uns bestimmt auch was zu sagen. Umso betrüblicher, dass man die Texte -„Ich-Maschine; Ich-AG; alles ist okay weil alles Schein“ – gar so schlecht versteht. Der Fehlfarben-Peter und der Sterne-Frank singen auch mit. Wo genau – man weiß es nicht. Gut möglich, dass man Von Spar erst nach dem dritten Liter Espresso so richtig genießen und verstehen kann. Zappeliger wird man dann auch nimmer. Egal. Angestrengt-ambitioniert bleibt’s – ob nun mit oder ohne Espresso. In Zeugnissen steht in so einem Fall: Sie haben sich bemüht. Macht: