Sons And Daughters – Love The Cup
Stell dir vor. du bist eine neue Band. Dann kann dir nichts Besseres passieren, als dass das Mitglied einer anderen Band, die monatelang in allen Musikzeitschriften hoch gelobt wird, dich hoch lobt, damit auch du bald monatelang in allen Musikzeitschriften hoch gelobt wirst oder wenigstens eine Besprechung deiner EP, die in den USA bereits im Januar erschienen ist, auf Seite 69 des aktuellen musikexpress bekommst. Alex Kapranos von Franz Ferdinand findet Sons And Daughters toll, nimmt die Band mit auf Tour. Domino-Labelchef Laurence Bell unter Vertrag für Europa und veröffentlicht die Debüt-EP, die Anfang des Jahres bei einem Mini-Indie in den USA erschienen ist. Und auch Greil Marcus kann sein Maulzu Sons And Daughters nicht halten. Sensation perfekt. Die vier Schottinnen klingen wie eine reifere Ausgabe der Fiery Furnaces. minus der manischen Komponente. Das ist Indie-Folk-Rock, der schon mal was von NewWave gehört hat, mit jenem genau dosierten Maß an Funk, um bei den sturen Indie-Scheuklappen-Hörern keine Funkophophie ausbrechen zu lassen. Dunkelgraues Indie-Getue mit twangy Gitarren, die schon mal nach Johnny Cash klingen, reizvoller Mann-Frau-Gesang und ein Blechbüchsen-Schlagzeug. Wer will, kann die Pixies heraushören oder die Talking Heads, aber auch die folkigen Led Zeppelin mit Sandy Denny. Eine Sensation ist das nicht, aber Musik mit der Tendenz in Richtung gut. Warten wir auf das „richtige“ Album.
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