Digital Beauties
Damit digital beauties, an sich ja nicht der schlechteste Titel für eine Compilation mit elektronischer Popmusik, als Trademark wirklich den Oeckel draufbekommt, wird damit noch ein bisschen Inhalt über die Musik hinaus verbunden: Zu Geplucker und Beatstampf lassen sich prima jene virtuellen hyperrealistischen, futuristischen 3D-Schönheiten mit Schulmädchen-Gesicht nach japanischem Fetisch bewundern, die das Booklet zieren – und auch einen darin angepriesenen Bildband zum Thema. Doch genug zum Produet Placement. Uns soll interessieren: Haben die 35 Tracks auf zwei CDs diesen Titel tatsächlich verdient? Mal sehen: Von den Sugababes „Freak Like Me“], Groove Armada Llf Everybody Looked The Same“), Etienne De Crecy, TurntablerockerLNo Melody“], DB Boulevard, Benjamin Diamond, Mirwais, The Streets „Let’s Push Things Forward „), Scissor Sisters, den Stereo MCs („Deep, Down & Dirty“] und Electric Six gibt es allesamt Schlager, denen man mittels Programmiertaste ruhigen Gewissens und auch ohne Blick auf Herstellungsdaten den Auftrag zur Tanzbodenbeschallung erteilen kann. Tiga, Morcheeba, Zero 7, Turner, Audio Bullys, Björk zeichnen hingegen verlässlich für den ChiH-out verantwortlich. Bleiben noch ein paar Altgediente wie David Bowie, Fanta 4 [mit dem „Nacht am Meer‘-Remix! und U2 (mit dem ollen Oakenfold-Mixvon „Even Better Than The Real Thing“], die auf dieser Compilation etwas Superstar-Spirit versprühen sollen. Ihre Beauties sind im Vergleich jedoch ziemlich spröde. Alles in allem: Wo diese Zusammenstellung zum fairen Zweitverwertungspreis angeboten wird, darf man ruhig zugreifen.
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