Diverse – Afro Baby – The Evolution Of The Afro-Sound In Nigeria 1970-79
Mit der Compilation ghaNA SOUNOZ – AFROBEAT. FUNK AND FUSION IN 70 S GHANA brachte Miles Cleret unlängst die wirklich fantastische Ausbeute seiner Sammelleidenschaft unters Volk. An der westafrikanische Goldküste hatte der 30-jährige Vinylfreak einen Schatz obskurer Afro-Perlen gehoben. Klingender Beweis dafür, dass sich am Golf von Guinea einst zahlreiche Musiker tummelten, die – beeinflusst von Black Power und Black Panther – eine vibrierende Fusion aus Jazz, Funk und urafrikanischen Beats schufen. Diesmal richtet der reisende DeeJay aus Brighton sein Augenmerk auf Nigeria – was den Überraschungseffekt zunächst mindert, da in Lagos Mr. Afrobeat persönlich die Szene beherrschte. Als Appetizer stiftet Fela Kuti auch den 1972 als 7-lnch publizierten Titel „Fogo Fogo‘. Doch angesichts der jüngsten Afrobeat-Welle mit Orchestern wie Antibalas oder den Remixern Masters At Work ist es spannend zu sehen (und zu hören), dass Kuti mit den Sahara Allstars oder The Don Isaac Ezekiet Combination ungezählte Nacheiferer im eigenen Lande inspirierte. Ob ekstatische Gitarren-Soli, psychedelische Keyboard-Klänge, Reggae oder pumpender Philly-Sound – aktuelle westliche Strömungen wurden von den Studentenbands jeweils umgehend integriert. In Fred Fishers „Asa-Sa“ sind die Disco-Einflüsse unüberhörbar. Der Titel stammt von Stephen Osita Amaechi & His Afro Rhythm-Skies. Bereits mit der Compilation ghana soundz legte Miles Cleret die Wurzeln des Afro-Funk frei. Diese bilden ein weit verzweigtes Geflecht, das die englischsprachigen Staaten Ghana und Nigeria verbindet. Oie beflissene Unterzeile „The Evolution Of The Afro-Sound in Nigeria 1970-79“ ziert nun das Cover einer weiteren musikhistorischen Doktorarbeit.
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