Mouse On Mars

Radical Connector

Das putzmuntere Konteralbum der Elektrointeressengemeinschaft aus Köln und Düsseldorf.

Alte Hasen sind das, acht Alben innerhalb von zehn Jahren, weltweit bekannter als Otto Rehhagel, beinahe jedenfalls, von ihrer Popularität in Japan wollen wir gar nicht erst reden. Ein bisschen doch: Andi Toma und Jan Werner haben Tokio live unter Strom gesetzt, sie haben Duftmarken in fast allen relevanten Pop-Zirkeln dieser Jahre hinterlassen und waren last but not least Thema/Objekt einer Ausstellung mit dem Titel „docu/fiction“, zu der 30 Künstler Gemälde, Videos und Skulpturen beisteuerten: Stellen Sie doch mal Mouse On Mars dar! Darauf nun wieder ein Stück Selbstdarstellung im weiten Feld von Pop und Experiment, von Oszillatoren und Presets. Was hier nicht alles passiert: Mouse On Mars haben Swing und Party-Funk in ihre elektronischen Strukturspiele befördert, variieren putzmunter zwischen Song und Idee/Effekt. „Mine Is Yours‘, erstes Stück und Programmmacher zugleich: Grenzen zwischen klassischer Urheberschaft und Zitat verwischend. Meins ist deins, und was sagt der Backgroundchor namens Jupp Götz dazu? Zu „Mine Is Yours‘ möchte man „Strawberry Fields Forever‘ rückwärts singen und zu „All The Old Powers“ „We Will Rock You‘. Die Möglichkeiten der technischen Popmusik werden hier und heute von dieser Band besonders schwungvoll genutzt. Das ist bedeutend in einem Moment, da die Wiederkunft der klassischen Rock’n’Roll-Werte mittlere bis große Hitausschläge zeitigt. Das ist Restauration an allen Ecken und Enden. Mouse On Mars kontern auf radical connector mit Mann und Maus: detaildicht, stimmungsvoll und mit allen Störquellen, die die Popmusik heute braucht. Chapeau, wie der Japaner sagt.